KaiObis Blog

So kann mans auch sehen…

#sooc13 Rückblick: Wissensbuch

Ein paar Wochen sind vergangen, seit ich, bewegt durch den Sooc13, auf die Idee aufmerksam wurde, Schüler dazu zu bewegen, ihr benötigtes Wissen in Form einer persönlichen Formelsammlung bzw eines Wissensbuchs anzulegen. Dabei ging ich davon aus, dass im Matheunterricht eigentlich zwei Seiten einer Aufgabe bestehen: Die Toolbox, die man mitbringen sollte, und die informative Seite. Die Toolbox beinhaltet alle Formeln, Umformungen, sprich alle Rechenoperationen, die man anwenden können sollte. Die informative Seite fragt nach dem Warum der Aufgabe: Was bedeutet der Wert, wie hilft mir das weiter, muss ich wirklich alles ausrechnen oder reicht auch…?

Das Feedback hatte mich ehrlich gesagt umgehauen.
Innerhalb meiner Nachhilfegruppen waren alle Schüler begeistert bei der Sache, von der Oberstufenschülerin, die sich im if-this-then-that-Verfahren Regeln zur Anwendung von Vektoraufgaben aufschrieb, bis hin zur Sechstklässlerin, die unbedingt in eigenen Worten aufschreiben wollte, wie sie am Wahrscheinlichkeitsbaum rechnen kann (siehe Bild im Blog). Auch die Kollegen fingen an, ihre Schützlinge selbst formulierte Regeln notieren und diese getrennt abheften zu lassen.

Der Erfolg laut Feedback war, dass die Schüler sich wesentlich bewusster wurden, welchen stofflichen Umfang sie in ihrer nächsten Arbeit zu erwarten haben. Dafür kann ich dem sooc nur danken.

Kleines Beispiel: Einer meiner Schüler musste leider doch in die Abweichungsprüfung fürs Abitur, leider nicht wegen zu guten Ergebnissen. Wir hatten 2-3 Wochen Zeit zur Vorbereitung. In der ersten Stunde analysierte ich per Mindmap an den Hauptthemen (Lineare Algebra und Analysis), wie seine Toolbox aussieht – diesen Teil konnte er besonders gut, insofern wusste ich, dass hier keine Probleme bestehen werden – und wo der informative Teil der Aufgaben zu suchen ist. Gerade das Warum bereitete ihm enorme Probleme, und da 11 Punkte angestrebt wurden, mussten wir richtig Gas geben…

Die Mindmap ließ ich ihn abfotografieren (wozu auch abschreiben, wenn man davon dann doch nicht so viel hat?) und nach und nach „abhaken“, was davon geklärt war. Ihm half insofern die Mindmap, als dass ihm von vorne herein der Umfang der Nachprüfung bewusst wurde und er gleich die Toolbox in den Kontext der Aufgaben bringen konnte, was ihm früher nie leicht fiel.

Ergebnis waren übrigens 13 Punkte, wir freuten uns enorm. 🙂

[Nachtrag: Beitrag nochmal etwas länger formuliert, unterwegs per App wirkt so ein Blogpost irgendwie vieeeel länger!]

2 Antworten zu “#sooc13 Rückblick: Wissensbuch

  1. moocli 9. Juli 2013 um 18:57

    Hey sehr cool. Gelerntes Wissen praktisch angewendet. Wow. Gefällt mir sehr gut 😉

  2. Pingback: Themenblock IV – Spannende Live-Session und nahender Abschied | Lernen 2.0: Persönliches Lern- und Wissensmanagement mit Social Media

Hinterlasse einen Kommentar